Ein Trio zum Schmunzeln

3 Diakonissen aus Beton begrüßen seit 20 Jahren die Menschen vor dem EvK Witten.

Seit fast 134 Jahren gibt es Wittener Diakonissen aus dem „Dia­konissen­haus für die Grafschaft Mark und das Siegerland“. Seit dem 19. März 2004 haben sie auch ein Denk­mal. Drei Diako­nissenfigu­ren - ge­staltet von der bekannten Witte­ner Künstle­rin Christel Lech­ner - stehen seitdem auf der Wiese vor dem Evange­li­schen Kranken­haus an der Pferde­bachstraße. „Auch wenn sie etwas zu dick geraten sind, sollen sie mit ihren gütigen und re­soluten Ge­sichtern an unsere Tradition erin­nern“, betonte die damalige Oberin Ma­rianne An­schütz bei der Enthül­lung und Begrüßung der drei Beton-Fi­guren.

Als Brücke zum Krankenhaus will die Bildhauerin und Kera­mi­kerin aus Durchholz ihre Figuren ver­standen wissen: „Die rundlichen Kör­per sollen die Schwestern als ge­fühlsbetonte und lebensbejahende Men­schen darstel­len.“ Damit hatte Christel Lechner an einem weiteren mar­kanten Standort in der Ruhrstadt ihre beliebten und bundes­weit be­kannten Figuren platziert.

Inzwischen gehören ihre „Alltagsmenschen“ aus Beton zum Wittener Stadtbild. Sie stehen überdimensional auf dem Rathausplatz und einer schaut vom Celestianbau herüber zum Bürgermeisterbüro. Vor der Spar­kassenzent­rale in der Ruhr­straße stehen gleich vier Geschäftsleute in der Warte­schlange mit Schlips und Aktentasche. Eine Wittener Zwiebel steht gegenüber dick und putzig vor dem Haus am Voss’schen Gar­ten und der kleine, süße Gru­ben­engel, der aus einem Fenster des Johanniszentrums stumm zum Turm der Jo­hannis­kirche hochschaut, ziert auch die Vorder­seite einer Ge­betspost­karte.

Der damalige Kuratoriumsvorsitzende des Diakoniewerkes Ruhr, Rechts­anwalt und Notar Werner Rauh, dankte vor zwanzig Jahren allen Spendern, die an­läss­lich seines Geburtsta­ges den Kauf der Figuren mitfinanziert hat­ten und wünschte sich, „dass alle Mühse­ligen und Beladenen auf dem Weg ins Krankenhaus nun schmunzeln.“

Ob die Diakonissen-Figuren überhaupt einen Namen haben, blieb an dem Dreh­orgel-umrahmten Nachmittag im März 2004 unklar. Auch heute ist keiner von ihnen be­kannt, außer einfach nur „Schwester“ für alle drei. Viel­leicht hei­ßen sie aber auch ge­nauso wie die drei Glo­cken hinter ihnen auf dem Glo­ckenhügel, nämlich „Glaube, Liebe und Hoff­nung“…

Michael Winkler

Zum Foto:

Mit Gesangbuch und mit Blick zum Himmel: Seit genau zwanzig Jahren erin­nern die drei „Betonschwestern“ der Künstlerin Christel Lech­ner an das segensreiche Wirken der Wittener Diakonissen in der Klinik seit 1890.

Foto: Barbara Zabka

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